Rituale

Rituale- die der Stille in deinem Leben Raum und Zeit geben

Quelle: Homöopathie für den Lebensweg I von Dr. Günter Mattisch, WieserVerlag

Rituale sind Handlungen, die deine selbstverständlichen Gewohnheiten und eingefahrenen Verhaltensweisen unterbrechen und sich insofern als hilfreich erweisen, als sie das Feld des Bewusstseins gegenüber den aus Intuition und Inspiration zuströmenden Impulsen durchlässiger werden lassen. Dadurch wird deiner Seele erneut die Möglichkeit zuteil ,sich entsprechend dem tieferen Geheimnis, das du zu dir selbst immer bist und bleiben wirst, entfalten zu können und die aus deiner Wesensmitte fließenden Ressourcen in deinem Menschsein zu integrieren.

1. Halte mehrmals am Tag in deiner Tätigkeit inne, trete kurz, „zur Seite“ vor die Tür zum geöffneten
Fenster, usw.) und richte dich auf, indem du dir deinen Namen sagst und dir dabei bewusst machst, dass du gerade eine deiner Rollen erfüllst – und nicht mehr.
Stell dir vor, dass du genährt bist aus einer dir wohl verborgenen, doch umso bedingungsloser
zugewandten Quelle. Stell dir diese Quelle symbolhaft in deiner unmittelbaren Nähe so vor, wie es dir gerade am angenehmsten ist und nimm dich in ihrer Präsenz wahr.

2. Stell dir mehrmals täglich vor, dass dir von dieser Quelle deines Lebens her genau das immer zuteil wird, was der vollkommenen Entfaltung deines Wesens am meisten dient und dir im Leben zur Erfüllung deines Wesens verhilft.

3. Richte deine Aufmerksamkeit mehrmals täglich auf die Vorstellung, das du dein Leben in all seinen Aspekten sowohl verneinen als auch bejahen kannst. Du stehst diesbezüglich immer in Freiheit und Verantwortung, unabhängig von dem Schmerz oder der Freude, die du gerade erfährst, unabhängig von dem Wert, den du den Aspekten und Gegebenheiten zuerkennst. Erlaube dir immer wieder, dich trotz aller Unbill und aller Herausforderungen in deinem Leben zu achten, dich trotz aller scheinbaren Mängel und Unzulänglichkeiten an Körper, Seele und Geist so anzunehmen, wie du bist.

4. Der Zugang zu deiner Wesensmitte liegt nicht außerhalb deiner selbst, sondern nur in dir. Vermeide,
dich von dir selbst abzulenken oder dein Heil in Wegen zu suchen die dich nicht genau eben darin achten,
wie du bist und wie du warst. Sprich dir selbst mehrmals täglich eine Anerkennung dafür aus, dass du dein Leben so lebst, wie es dir angemessen scheint. Schau dabei wahrhaftig
auf die Erfahrungen, die dir darin zuteil werden, und überprüfe mutig, ob sie dir noch entsprechen und
deinem Menschsein noch dienen.

5. Erinnere dich mehrmals täglich an die Tatsache, dass du von der Ganzheit des Lebendigen, von der Quelle
deines Lebens, von deiner verborgenen Dimension her bedingungslos geliebt bist, wie auch immer du dein
Leben gestaltest und erfährst. Berühre dich in diesem Gefühl des bedingungslosen Geliebtwerdens sanft an
einer Körperstelle, die sich dir gerade anbietet und verankere damit jene tiefere Wirklichkeit deines Lebens.

6. Richte dein Leben auf die einfachen Dinge aus. Mach dir bewusst, dass du nichts wirklich brauchst, was dir
nicht ohnehin zuteil wird, und dass doch alles in dir selbst schon angelegt ist. Dies ist dir bislang vielleicht
nur nicht bewusst geworden. Halte dich an den alten Meister: wenn du hungrig bist, dann iss, wenn du durstig bist, dann trink wenn du müde bist, dann leg dich schlafen. Mach dir mehrmals am Tag im Innehalten bewusst dass deine Ansprüche dich nicht wirklich befriedigen können, dass deine Sehnsüchte dich nicht wirklich stillen können, dass dein Bemühen dich nicht wirklich belohnen wird.
Das Leben ist dir so oder so immer schon ein Geschenk.

7. Das Geschenk des Lebens ist das Lebens selbst so wie es ist. Es gibt kein anderes als eben dieses, so wie
es ist. Mach dir mehrmals täglich im Innehalten bewusst, dass du der Zeuge deines Lebens bist, dass du dein Leben, deinen Körper, deine Gefühle, deine geistigen Ausrichtungen als etwas verwaltest, was dir dient, um dich als Mensch in Raum und Zeit zu erleben, zu empfinden und zu begreifen. Du selbst aber bleibst immer im Geheimnis deines Wesens geborgen.